Geschlechtersensible gesundheitsbezogene Prävention

Frau und Mann sitzen nebeneinander. Sie sehen zufrieden aus.

Maßnahmen der Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung sind bei Menschen unterschiedlichen Geschlechts nicht immer gleich wirksam und sollten daher geschlechtersensibel sein.


Unterschiedliche gesundheitliche Gefährdungen bei Frauen und Männern

Die Bereitschaft, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen oder an gesundheitsförderlichen Kursen teilzunehmen, ist unterschiedlich: Frauen nehmen häufiger an Früherkennungsuntersuchungen teil, Männer tun sich damit deutlich schwerer.

Die Lebenserwartung von Männern ist niedriger als bei Frauen und dies hat zumeist weniger biologische Ursachen, sondern geht auf das geschlechtsspezifische Verhalten zurück. Männer erliegen einer dreimal höheren akuten Herzinfarktrate als Frauen.
Bei Menschen, die eine andere sexuelle oder geschlechtliche Identität besitzen, sind deutlich häufiger psychische Belastungen, Depressionen sowie höhere Suizidraten zu verzeichnen. Dies hängt oftmals an den gesellschaftlichen Erwartungen und Rückmeldungen.

Aus diesen Gründen ist es für die Gesundheitsförderung und Prävention relevant, die unterschiedlichen Geschlechter und auch sexuellen Identitäten genauer in den Blick zu nehmen und passende(-re) Angebote zu entwickeln, die auch wahrgenommen werden.

Das Geschlecht

Eine Grunddimension der Identität ist das Geschlecht. Auch eine der bedeutsamsten Klassifikationen unserer Psyche folgt der Geschlechtszugehörigkeit anderer Personen.

Der geschlechtliche Dimorphismus beschreibt die biologischen Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Erscheinungsbild. Das „dritte Geschlecht“ beschreibt Erscheinungsbilder des Menschen zwischen den beiden Polen männlich und weiblich.

Das Geschlecht ist allerdings nicht nur ein biologisches Merkmal, sondern wird in einer Gesellschaft geprägt („gender“). Entsprechend beschreibt das soziale Geschlecht eine Person mit deren Geschlechtsidentität in Wechselwirkung zur sozialen Umwelt. Die geschlechtliche Vielfalt ist groß und speist sich aus physischen, psychischen und sozialen Faktoren.

Was bedeutet Prävention?

Es gibt verschiedene Formen von Prävention:

  • Medizinische Prävention:
    medizinische Mittel der Diagnostik und Behandlung, z.B. Schutzimpfungen
  • Verhaltensprävention:
    Veränderungen von Verhaltensmustern oder gar der Lebensweise einzelner Personen und Gruppen, um Krankheiten zu vermeiden
  • Verhältnisprävention:
    strukturelle Maßnahmen zur Veränderung der ökologischen, sozialen, kulturellen und technisch-materiellen Umwelten („Settings“), der Beeinflussung von sozialen und kulturellen Regeln, Gesetzen und sozialen Systemen und der Intervention in Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung

(Quelle: Hurrelmann, K.: Handbuch Gesundheitswissenschaften)


Kontakt

Stadt Nürnberg
Gesundheitsamt

Geschlechtersensible Prävention und Gesundheitsförderung

Burgstraße 4

90403 Nürnberg


Michael Eckert

Telefon 09 11 / 2 31-2 96 44

Telefax 09 11 / 2 31-38 47

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