Mit.Menschen: Bernd Hausmann - Vom Sozialarbeiter zum Fair-Fashion-Pionier

17.9.2020, 05:57 Uhr
Bernd Hausmann gründete 2007 glore. Mittlerweile gibt es in Deutschland und der Schweiz neun Concept-Stores sowie einen Onlineshop mit Sitz in Nürnberg. 

© Marion Stephan Photographie Bernd Hausmann gründete 2007 glore. Mittlerweile gibt es in Deutschland und der Schweiz neun Concept-Stores sowie einen Onlineshop mit Sitz in Nürnberg. 

"Ich bin mit dem Ball im Bett groß geworden", sagt Bernd Hausmann. Dass es ihn, wie seinen Großvater und Vater, zum Fußball ziehen wird, war also von Anfang an klar. Hausmann schaffte es sogar bis zum 1. FC Nürnberg in die Amateurmannschaft. Dann passierte etwas, was heutzutage wohl kaum mehr möglich ist: Er hängte die Fußballschuhe an den Nagel, um auf Weltreise durch Australien und Asien zu ziehen und zu studieren.

Ein neuer Abschnitt als Sozialarbeiter begann. In Des Moines, der Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaats Iowa, arbeite er ein Jahr lang mit obdachlosen Menschen zusammen, bevor es ihn wieder zurück in seine Heimatstadt zog und er seine Energie in den Aufbau und die Leitung des Jugendhauses in Stein steckte.

Mit 35 Jahren ging er erneut neue Wege und wagte mit der Gründung glore den beruflichen Neustart in der Fashion-Branche. Seine Mission: grüne Mode an Mann und Frau zu bringen und zu zeigen, dass kratzige Pullis und öde Designs der Vergangenheit angehören. Sein Ziel: die ausbeuterischen und sozial unverträglichen Zustände in der Textilindustrie ändern.

2007, bei der Eröffnung des ersten glore-Ladens am Rande der Nürnberger Innenstadt, fanden sich in seinem Sortiment ganze 16 Marken. Heute kommen jährlich unzählige neue Anbieter auf den Markt und in seine Shops - auch in Nürnberg bewegt sich in Sachen Fair Fashion viel, wie Hausmann im Podcast Mit.Menschen erzählt.

Rund 13 Jahre nach Eröffnung seines ersten Ladens ist Hausmann mit seinen mittlerweile sieben glore-Läden und einem Online-Shop noch immer einer der wenigen Anbieter in ganz Deutschland, die ausschließlich und konsequent Marken führen, die fair produzierte und ökologisch nachhaltige Mode mit ethischem Anspruch bieten.

In die deutsche Modemetropole nach Berlin zieht es ihn nicht. „Nürnberg ist meine Heimatstadt und wenn ich hier etwas verändern kann, bin ich glücklich.“


Mehr Informationen über glore gibt es hier.


Nächste Woche meldet sich in Folge drei der Kollege Fadi Keblawi. Er hat Sebastian Hotz zu Gast, besser bekannt unter dem Twitter- und Instagram-Namen "El Hotzo". Täglich unterhält er seine knapp 300.000 Instagram-Follower mit Witz, Sarkasmus und auch ein wenig Ernst.

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