Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 591 / 22.06.2021

Stadt äußert Bedenken über geplanten Quarzsandabbau im Tagebau Vogelherd bei Altdorf

Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zur Genehmigung einer großen Sandgrube im Reichswald zwischen Nürnberg und Altdorf hat die Stadt Nürnberg ihre Ablehnung gegenüber der Regierung von Mittelfranken formuliert. Im Zuge des Projekts soll ein Tagebau zur Gewinnung von Quarzsand im Staatsforst südlich der Autobahn A 6 und nordwestlich von Röthenbach bei Altdorf ausgehoben werden. Die Wiederverfüllung würde mit örtlichem Abraum und Fremdmaterial erfolgen – auch solches, dessen Einbau nur eingeschränkt zugelassen ist. Das Gelände würde dabei bis auf maximal zehn Meter gegenüber dem ursprünglichen Gelände erhöht werden.

Das Vorhaben wird seitens der Stadt Nürnberg insgesamt kritisch gesehen. „Nürnberg ist auf den Naherholungsraum in ‚seinem‘ Reichswald angewiesen. Das Gebiet würde mit dem Sandabbau für einen sehr langen Zeitraum der Öffentlichkeit entzogen und die Landschaft auch mit der Wiederverfüllung nachhaltig zerstört. Das sind Auswirkungen, die noch Generationen nach uns betreffen werden“, äußert sich auch Oberbürgermeister Marcus König kritisch über das geplante Abbaugebiet.

In den Unterlagen hat der Vorhabenträger aufgeführt, dass neben der Abfuhr über die Autobahn A 3 auch Material über die Kreisstraße LAU 13 über Fischbach transportiert werden soll. Die Stadt hat sich in ihrer Stellungnahme gegen den Transport des Abbaumaterials mit Schwerlastverkehr über die Fischbacher Hauptstraße ausgesprochen.

Laut Erläuterungsbericht können Lärm- und Abgasbelastungen für Anwohnende in Fischbach nicht grundsätzlich vermieden werden. „Ein regelmäßiger Abtransport mit Schwerlastverkehr durch Fischbach ist für Nürnberg nicht akzeptabel“, spricht sich Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich gegen die Planungen aus. „Die Fischbacher Hauptstraße führt mitten durch den Ortsteil Fischbach. Direkt an der Straße liegen Wohnungen, Kitas, die Grundschule sowie Einzelhandel und Dienstleistungen. Eine gefahrenlose Querung muss hier möglich sein, eine zusätzliche Belastung der Bevölkerung ist unbedingt zu vermeiden.“

Die Stadt Nürnberg bemängelt auch die nachteiligen Auswirkungen auf das Landschaftsbild und befürchtet einen Verlust der Attraktivität des Landschaftsraums, der eine wichtige stadtnahe Erholungsfläche darstellt. Für das Vorhaben ist eine flächenhafte Rodung des Nürnberger Reichswaldes erforderlich. Es befinden sich wertvolle Schutzgebiete auf der Fläche. Der Abbauzeitraum ist auf mindestens 35 Jahre ausgelegt, erst danach erfolgt schrittweise die Wiederauffüllung und Wiederaufforstung der Fläche. maj

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