Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 513 / 31.05.2021

Impfangebot für Menschen ohne festen Wohnsitz

Die Impfungen gegen Covid-19 von Menschen ohne festen Wohnsitz schreiten in Nürnberg voran. Nachdem am gestrigen Sonntag, 30. Mai 2021, in der Ökumenischen Wärmestube 30 Personen geimpft wurden, können am heutigen Montag, 31. Mai, in der Caritas-Straßenambulanz Franz von Assisi voraussichtlich an die 90 Personen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden. Ein mobiles Team nimmt im dortigen Tagestreff die Impfungen vor.

Da beim Impfstoff von Johnson & Johnson nur eine Injektion notwendig ist, werden die Impflinge bereits nach 14 Tagen einen Impfschutz von 67 Prozent und nach vier Wochen von 85 Prozent aufgebaut haben und sind somit vor schweren Covid-Krankheitsverläufen gut geschützt. Ein weiterer Vorteil der Einmalimpfung ist auch, dass Personen erreicht werden können, die nicht dauerhaft in einer bestimmten Einrichtung leben. Zudem erfolgt die Impfung ohne Voranmeldung. Dies ist eine Erleichterung für Personen, die sich mit einer Registrierung per Computer oder Smartphone schwertun. „Vielen Dank an die Caritas und stellvertretend für alle Mitarbeitenden an Roland Stubenvoll, den Einrichtungsleiter, für die langjährige enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie an die Mitarbeitenden der Impfteams und der mit der Organisation betrauten städtischen Ämter“, sagt Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg.

Personen, die in Obdachloseneinrichtungen oder in sonstigen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe untergebracht sind, verortet die Impfverordnung in der Priorisierungsgruppe 2. Es handelt sich hier oftmals um Menschen mit stark eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem, die zudem häufig Vorerkrankungen und einen allgemein schlechteren Gesundheitszustand haben. „Wir sind bereits seit Februar in Einrichtungen der Obdachlosenhilfe mit mobilen Impfteams vor Ort, klären auf und machen allen Berechtigten ein Impfangebot“, sagt Elisabeth Ries. Es ist davon auszugehen, dass bis Ende Juni alle Einrichtungen der Obdachlosen- und Suchthilfe berücksichtigt werden können. „Dringend erforderlich ist dafür allerdings, dass diese Bedarfe bei der Verteilung der Impfstoffe berücksichtigt werden und wir für diese Personengruppen ausreichend Impfstoff erhalten“, erklärt die Sozialreferentin.

Das Impfangebot wurde in den vergangenen Monaten unterschiedlich gut angenommen, die Ansprache über die Einrichtungen hat sich in jedem Fall bewährt. Die Mitarbeitenden vor Ort haben einen guten Zugang zu den Menschen, können aufklären und sensibilisieren. „Ich danke den Einrichtungen für die kooperative Zusammenarbeit, nicht nur im Rahmen der Impfungen, sondern bereits seit vielen Jahren“, betont Ries.

Weitere Impfangebote werden, immer in Abhängigkeit vom vorhandenen Impfstoff, auch in den kommenden Wochen und Monaten folgen. „Die Bedarfe einer Großstadt wie Nürnberg, die viele Zentralfunktionen wahrnimmt und in der zudem besondere soziale Problemlagen zusammentreffen, müssten mehr als bisher bei der Zuteilung der Impfstoffmengen berücksichtigt werden“, appelliert Elisabeth Ries. Die ausnehmend gute Zusammenarbeit im Nürnberger Netz der sozialen Einrichtungen und Träger sowie mit den Verantwortlichen der Impforganisation sei Garantie dafür, dass der Impfstoff die berechtigten Personen sehr zielgerichtet und zügig erreicht.

Auch in anderen Einrichtungen, in denen Personen gemeinschaftlich untergebracht sind, insbesondere in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete sowie Frauenhäusern, wurden in Nürnberg gemäß der Priorisierung seit Ende Februar Impftermine angeboten, um Personengruppen, die aufgrund der Unterbringung mehr Kontakte zu anderen haben, frühestmöglich einen Impfschutz zu ermöglichen. Zudem wurde Kundinnen und Kunden der Nürnberger Tafeln im Mai ein Impfangebot gemacht. boe

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